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Texte zur Musik Lyrik im 18. und 19. Jahrhundert

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Lyrik im 18. und 19. Jahrhundert. Texte zur Musik. Quodlibet von V. Schnellinger mit Aneinanderreihung von Liedanfängen. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Texte zur Musik

Texte zur Musik

Lyrik im 18. und 19. Jahrhundert

Page 2: Texte zur Musik

Quodlibet von V. Schnellinger mit Aneinanderreihung von Liedanfängen.

Aus: Wolfgang Schmeltzl: Guter seltzamer un kunstreicher teutscher Gesang sonderlich ettliche künstliche Quodlibet schlacht un der gleichen mit vier oder fünff stimmen. Nürnberg: Petreius 1544

Page 3: Texte zur Musik

Mathias Greiter, Quodlibet mit den Liedern „Elslein liepstes Elselein myn“ (Discant), „Wann ander leyt (=Leute) liegen und schlafen“ (Alt), „Es taget vor dem Walde“ (Alt), „Gryner Zänker wie gefält dir das“ (Baß)

Page 4: Texte zur Musik

Valentin Rathgeber: Ohren-vergnügendes und Gemüth-ergötzendes Tafelconfect, Quodlibeticum I, Andere Tracht. Augsburg 1733. Aus dem Canto-Heft.Die Lieder werden nacheinander gesungen.

Page 5: Texte zur Musik

Poetik von Christian Friedrich Hunold und Erdmann Neumeister

Die Allerneueste Art, Zur Reinen und Galanten Poesie zu gelangen. Allen Edlen und dieser Wissenschaft geneigten Gemüthern, Zum Vollkommenen Unterricht, Mit Uberaus deutlichen Regeln, und angenehmen Exempeln ans Licht gestellet, Von Menantes. Hamburg 1707 u.ö.

(berücksichtigt erstmals neue Formen: Arie, Rezitativ, Kantate, Oratorium, Oper)

Page 6: Texte zur Musik

Arie aus einem Oratorium von Barthold Heinrich Brockes

Mich vom Stricke meiner Sünden 4

Zu entbinden/ 2

Wird mein GOtt gebunden; 3

Von der Laster Eyter=Beulen 4

Mich zu heilen/ 2

Läst er Sich verwunden. 3

dc

Page 7: Texte zur Musik

Barthold Heinrich Brockes (1704 - 1760)

Der Für die Sünde der Welt Gemarterte und Sterbende JESUS Aus den IV. Evangelisten In gebundener Rede Vorgestellet. Hamburg 1712 (Oratorium)

Irdisches Vergnügen in Gott, bestehend in Physicalisch- und Moralischen Gedichten (9 Bde.). Hamburg 1721-48

Page 8: Texte zur Musik

G.F.Händel: Neun deutsche Arien, Nr. I. Text: B.H. Brockes: Irdisches Vergnügen in

Gott.

Künft'ger Zeiten eitler Kummer

Stöhr't nicht unsern sanften Schlummer;

Ehr-Geitz hat uns nie besiegt. (fine)

Mit dem unbesorgten Leben,

Das der Schöpfer uns gegeben,

Sind wir ruhig und vergnügt. (da capo al fine)

Page 9: Texte zur Musik

Ritornell →

Page 10: Texte zur Musik
Page 11: Texte zur Musik
Page 12: Texte zur Musik

Die neue Ästhetik

• Johann Christoph Gottsched: Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen. Leipzig 1730

• Johann Adolph Scheibe: Der critische Musikus. Leipzig 1745

Page 14: Texte zur Musik
Page 15: Texte zur Musik

„Murky“

Page 16: Texte zur Musik

Liedsammlungen des frühen 18. Jahrhunderts

• Georg Philipp Telemann: Singe- Spiel- Und General-Baß-Übungen 1733-1734.

• Sperontes: Singende Muse an der Pleisse in 2 x 50 Oden der neuesten und besten musikalischen Strücke mit den darzu gehörigen Melodien zu beliebter Clavierübung und Gemüths-Ergötzung nebenst einem Anhange ans J. C. Günthers Gedichten. 1736-45

• Johann Friedrich Gräfe (Hg.): Sammlung verschiedener und auserlesener Oden, zu welchen von den berühmtesten Meistern in der Musik eigne Melodeyen verfertigt worden besorgt und hg von einem Liebhaber der Musik und Poesie. 1737.

• Georg Philipp Telemann: 24 Oden. 1741. • Johann Valentin Görner/ Friedrich von Hagedorn: Oden und Lieder.

1742/44.

Page 17: Texte zur Musik

Lieddichtung der Anakreontik

• Christian Nicolaus Naumann: Scherzhafte Lieder nach dem Muster des Anakreon (1743)

• Johann Wilhelm Ludwig Gleim: Versuch in Scherzhaften Liedern (1744/45)

• Christian Felix Weiße: Scherzhafte Lieder (1758)

Page 18: Texte zur Musik

Friedrich von Hagedorn: Der Wein Aus den Reben Fleußt das Leben:Das ist offenbar.Ihr, der Trauben Kenner!Weingelehrte Männer!Macht dies Sprichwort wahr.

Niemals glühtenRechabiten,[1]Edler Most, von dir!Aber, Wein-Erfinder,Noah, deine KinderZechten so wie wir.

[1] Besonders gesetzestreue Juden, die auf dem Nomadentum bestanden und den Land- und Weinbau ablehnten.

UeberzogenRegenbogenGleich das Firmament:So ward deiner FreudeMehr als Augenweide,Ihr ward Wein gegönnt.

DeinetwegenKam der Segen,Wuchs der beste Wein.Nach den WasserflutenKonnte nichts den GutenGrößern Trost verleihn.

Page 19: Texte zur Musik

Johann Valentin Görner: Sammlung neuer Oden und Lieder, 2. Tl. 1742.

Text: Friedrich von Hagedorn

Page 20: Texte zur Musik

Hagedorn/Görner: Das Heidelberger Faß

Ihr Freunde! laßt uns altklug werden

Und weiser, als die Weisen, sein;Entsaget aller Lust auf Erden;Entsagt den Schönen und dem

Wein!Ihr lacht und spitzt den Mund auf

Küsse:Ihr lacht und füllt das Deckelglas;Euch meistern keine strengen

Schlüsse;Euch lehrt das Heidelberger Faß. Was lehret das?

Chor: Wir können vieler Ding' entbehrenUnd dies und jenes nicht

begehren;Doch werden wenig Männer sein,Die Weiber hassen und den

Wein.

Page 21: Texte zur Musik

Klopstock: Die frühen Gräber / / // / / / / / / // / / / / Willkommen, o silberner Mond,Schöner, stiller Gefährt der Nacht!Du entfliehst? Eile nicht, bleib, Gedankenfreund!Sehet, er bleibt, das Gewölk wallte nur hin. Des Mayes Erwachen ist nurSchöner noch wie die Sommernacht,Wenn ihm Thau, hell wie Licht, aus der Locke träuft,Und zu dem Hügel herauf röthlich er kömt. Ihr Edleren, ach es bewächstEure Maale schon ernstes Moos!O wie war glücklich ich, als ich noch mit euchSähe sich röthen den Tag, schimmern die Nacht.

Page 22: Texte zur Musik

C.W.Gluck

Page 23: Texte zur Musik

Volkslieder im 18. Jahrhundert

• Johann Gottfried Herder: Volkslieder. 2 Tle. 1778/9. – Seit der Neuausgabe durch Johannes von Müller 1708 unter dem heute geläufigen Titel: Stimmen der Völker in Liedern.

• Johann Abraham Peter Schulz: Lieder im Volkston beim Klaviere zu singen. 3 Bde. 1782ff.

„Im Schein des Bekannten liegt das ganze Geheimnis des Volkstons“

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P. Gerhardt: Nun ruhen alle Wälder

Nun ruhen alle Wälder,Vieh, Menschen, Städt und Felder,Es schläft die ganze Welt;Ihr aber, meine Sinnen,Auf auf, ihr sollt beginnen,Was eurem Schöpfer wohlgefällt.

Wo bist du, Sonne, blieben?Die Nacht hat dich vertrieben,Die Nacht, des Tages Feind;Fahr hin! Ein ander Sonne,Mein Jesus, meine Wonne,Gar hell in meinem Herzen scheint.

M. Claudius: Abendlied

Der Mond ist aufgegangenDie goldnen Sternlein prangenAm Himmel hell und klar;Der Wald steht schwarz und

schweiget,Und aus den Wiesen steigetDer weiße Nebel wunderbar.

Wie ist die Welt so stille,Und in der Dämmrung HülleSo traulich und so hold!Als eine stille Kammer,Wo ihr des Tages JammerVerschlafen und vergessen sollt.

Page 25: Texte zur Musik

Der Tag ist nun vergangen,Die güldnen Sterne prangenAm blauen Himmelssaal;Also werd ich auch stehen,Wenn mich wird heißen gehenMein Gott aus diesem Jammertal.

Der Leib eilt nun zur Ruhe,Legt ab das Kleid und Schuhe,Das Bild der Sterblichkeit;Die zieh ich aus. DagegenWird Christus mir anlegenDen Rock der Ehr und Herrlichkeit.

Das Haupt, die Füß und HändeSind froh, daß nun zu EndeDie Arbeit kommen sei;Herz, freu dich, du sollst werdenVom Elend dieser ErdenUnd von der Sünden Arbeit frei.

Seht ihr den Mond dort stehen?-Er ist nur halb zu sehen,Und ist doch rund und schön!So sind wohl manche Sachen,Die wir getrost belachen,Weil unsre Augen sie nicht sehn.

Wir stolze MenschenkinderSind eitel arme Sünder,Und wissen gar nicht viel;Wir spinnen Luftgespinste,Und suchen viele Künste,Und kommen weiter von dem Ziel.

Gott, laß uns dein Heil schauen,Auf nichts Vergänglichs trauen,Nicht Eitelkeit uns freun!Laß uns einfältig werden,Und vor dir hier auf ErdenWie Kinder fromm und fröhlich sein!

Page 26: Texte zur Musik

Nun geht, ihr matten Glieder,Geht hin und legt euch nieder,Der Betten ihr begehrt;Es kommen Stund und Zeiten,Da man euch wird bereitenZur Ruh ein Bettlein in der Erd.

Mein Augen stehn verdrossen,Im Hui sind sie geschlossen,Wo bleibt denn Leib und Seel?Nimm sie zu deinen Gnaden,Sei gut für allem Schaden,Du Aug und Wächter Israel.

Page 27: Texte zur Musik

Breit aus die Flügel beide,O Jesu, meine Freude,Und nimm dein Küchlein ein!Will Satan mich verschlingen,So laß die Englein singen:Dies Kind soll unverletzet sein.

Auch euch, ihr meine Lieben,Soll heinte nicht betrübenEin Unfall noch Gefahr.Gott laß euch selig schlafen,Stell euch die güldnen WaffenUms Bett und seiner Engel Schar.

Wollst endlich sonder GrämenAus dieser Welt uns nehmenDurch einen sanften Tod!Und, wenn du uns genommen,Laß uns in Himmel kommen,Du unser Herr und unser Gott!

So legt euch denn, ihr Brüder,In Gottes Namen nieder;Kalt ist der Abendhauch.Verschon uns, Gott! mit Strafen,Und laß uns ruhig schlafen!Und unsern kranken Nachbar auch!

Page 28: Texte zur Musik

Daniel Chodowiecki (1726-1801): Le Chant (Der Gesang) Aus: Occupations des Dames (Beschäftigungen der Damen)

Die „Berliner Liederschulen“

1. Carl Philipp Emanuel Bach

2. Johann Abraham Peter Schulz

Friedrich Reichardt

Carl Zelter

Adam Hiller

Page 29: Texte zur Musik

Goethe: Mailied / / Wie herrlich leuchtet / / Mir die Natur! Wie glänzt die Sonne! Wie lacht die Flur!

Es dringen Blüten Aus jedem Zweig Und tausend Stimmen Aus dem Gesträuch

Und Freud und Wonne Aus jeder Brust. O Erd, o Sonne! O Glück, o Lust!

O Lieb, o Liebe! So golden schön, Wie Morgenwolken Auf jenen Höhn!

Du segnest herrlich Das frische Feld, Im Blütendampfe Die volle Welt.

O Mädchen, Mädchen, Wie lieb ich dich! Wie blickt dein Auge! Wie liebst du mich!

Page 30: Texte zur Musik

So liebt die Lerche Gesang und Luft, Und Morgenblumen Den Himmelsduft,

Wie ich dich liebe Mit warmem Blut, Die du mir Jugend Und Freud und Mut

Zu neuen Liedern Und Tänzen gibst. Sei ewig glücklich, Wie du mich liebst!

Page 31: Texte zur Musik

Denkmal für Friedrich Reichardt (1752-1814) im Park seines Schlosses Giebichenstein bei Halle a.d.Saale

Page 32: Texte zur Musik

Friedrich Reichardt: Mailied. Text: J.W.v.Goethe

Page 33: Texte zur Musik

J.W.v.Goethe: Harfenspieler II

Wer nie sein Brot mit Tränen aß, Wer nie die kummervollen Nächte Auf seinem Bette weinend saß, Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte!

Ihr führt ins Leben uns hinein, Ihr laßt den Armen schuldig werden, Dann überlaßt ihr ihn der Pein: Denn alle Schuld rächt sich auf Erden.

Page 34: Texte zur Musik

Friedrich Reichardt: Klage (des Harfners) aus Goethe: Wilhelm Meister

Senkungsfreiheit

Page 35: Texte zur Musik

J.W.v.Goethe: Harfenspieler II

Wer nie sein Brot mit Tränen aß, Wer nie die kummervollen Nächte Auf seinem Bette weinend saß, Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte!

Ihr führt ins Leben uns hinein, Ihr laßt den Armen schuldig werden, Dann überlaßt ihr ihn der Pein: Denn alle Schuld rächt sich auf Erden.

Page 36: Texte zur Musik

Goethe: Wandrers Nachtlied

Über allen Gipfeln troch 3ist Ruh jamb 1In allen Wipfeln jamb 2spürest du troch 2Kaum einen Hauch daktyl 2Die Vöglein schweigen im Walde jamb 3Warte nur, balde daktyl 2Ruhest du auch daktyl 2

Page 37: Texte zur Musik
Page 38: Texte zur Musik

Franz

Schubert

Page 39: Texte zur Musik

Auf Wiedersehen in einer Woche